FEATURE

PRATER von Ulrike Ottinger

 

Ulrike Ottingers Bildertanz aus dem Vergnügungsviertel: Die Filmemacherin tauchte in die Archive und ließ sich ins Tag- und Nachtleben des Praters ein, um von seinen Menschen und seinen Maschinen im Wandel der Zeit zu erzählen


Monster, Mäuler, Pranken, Krallen. Furchterregend sind die Figuren, mit denen Ulrike Ottinger ihren bunten Reigen durch die vielen Leben des Wiener Vergnügungsparks eröffnet und den Zuschauer gefangen nimmt. Ursprünglich hatte sie den Prater nur als Kulisse für den Showdown einer Vampir-Satire vor Augen, die nähere Begegnung mit diesem Ort barg jedoch so viel Stoff, dass sie diesem Sammelbecken an Kuriositäten und Attraktionen auf den Grund zu gehen begann.

 

Die Filmemacherin tauchte in die Archive und ließ sich ins Tag- und Nachtleben des Praters ein, um von seinen Menschen und seinen Maschinen im Wandel der Zeit zu erzählen. Aus alten Fotos, alten Filmen, literarischen Quellen und aktuellen Impressionen fügt sich eine dicht geschnittene Bilderfahrt zusammen, die Einst und Jetzt kaleidoskopartig ineinanderfügt, das Bedürfnis nach Zerstreuung in seiner Konstanz quer durch alle Zeiten skizziert und wie der Prater selbst der Faszination der Maschine in ihrer ständigen Erneuerung erliegt. Uraufgeführt wurde Prater beim Internationalen Forum des Jungen Films in Berlin.

© 2007 Austrian Film Commission