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Jahresrückblick 2007

Austrian Films im internationalen Fokus
Rückblick auf ein Jahr mit Einladungen in die Wettbewerbe von Cannes und Berlin und einer Gesamtbilanz von 440 internationalen Einladungen.

Nach einem außergewöhnlichen Erfolgsjahr liegt die Latte besonders hoch. 2006 hat sich mit großen Preisen und einer Rekordzahl an Festivaleinladungen als absolutes Spitzenjahr erwiesen, 2007 wiederum hat alle realistischen Erwartungen erfüllt und mit einem soliden Ergebnis die stete Nachfrage nach der Marke Austrian Film in seiner Vielfalt erneut untermauert. 
Unsere Jahresrückschau wirft wieder einen Blick auf die wichtigsten Premieren und Preise im internationalen Festivalgeschehen.

Erster bedeutender Festivalevent war Berlin, das mit Stefan Ruzowitzkys DIE FÄLSCHER zum zweiten Mal in Folge einen österreichischen Spielfilm in den Wettbewerb um den Goldenen Bären einlud und mit GUCHA (Panorama) sowie KURZ DAVOR IST ES PASSIERT, PRATER und SCHINDLERS HÄUSER (Forum des Jungen Films) insgesamt fünf Produktionen und Koproduktionen als internationale Premieren zeigte.
Anja Salomonowitz holte mit dem Caligary Preis den ersten von sechs internationalen Auszeichnungen in diesem Jahr. Stefan Ruzowitzkys FÄLSCHER wurde seither in über 60 Länder, darunter die USA und Japan verkauft und startete zuletzt sehr erfolgreich in Großbritannien.

Höhepunkt im diesem Jahr und sicherlich auch in Ulrich Seidls bisherigem Schaffen war die Einladung seines neuen Spielfilms IMPORT EXPORT in die begehrteste aller Festivalsektionen - den Wettbewerb von Cannes. Eine Einladung, die übrigens, wie es nur äußerst selten der Fall ist, prompt und unmittelbar auf die Sichtung des Selektionskomitees ausgesprochen wurde. Wenn IMPORT EXPORT auch letztlich in Cannes ohne Preis ausging, so gehörte Seidls Arbeit im Laufe des Festivals zu einem der meistdiskutierten Beiträge, der zum engsten Kreis der Preisanwärter zählte.

Wirft man einen Blick auf die Premieren bei den wichtigsten Festivalevents so lässt sich einmal mehr feststellen, in welch kontinuierlichem Ausmaß sich der österreichische Spiel- und Dokumentarfilm als gefragter Bestandteil internationaler Festivalprogramme etabliert hat. Besonders bemerkenswert ist 2007 die Vielfalt an Filmen, die auf den Festivals vertreten war - so ergingen im abgelaufenen Filmjahr insgesamt 440 Einladungen an nicht weniger als 53 Filme, am größten war die Nachfrage dabei für KURZ DAVOR IST ES PASSIERT, IMPORT EXPORT und DIE FÄLSCHER.
Klammert man das Ausnahmejahr 2006 mit 609 Einladungen aus, und zieht einen Vergleich mit dem Jahr davor, so bedeuten die 440 Einladungen eine deutliche Steigerung gegenüber 2005 mit 374.

Die Premieren: EINST SÜSSE HEIMAT (Saarbrücken), BELLAVISTA (Rotterdam, Time & Tide), DIE FÄLSCHER (Berlin Wettbewerb), KURZ DAVOR IST ES PASSIERT, PRATER, SCHINDLERS HÄUSER (Berlin, Forum), GUCHA (Berlin, Panorama), ZUOZ (Paris, Cinéma du réel), IMPORT EXPORT (Cannes, Wettbewerb), MEINE LIEBE REPUBLIK (Karlovy Vary, Wettbewerb-Dokumentarfilm), FREIGESPROCHEN (Locarno, Wettbewerb), HAFNERS PARADIES (Locarno, Settimana della critica), WEISSE LILIEN (Toronto, Visions), FREE RAINER (Toronto, Special Presentations/San Sebastian, Wettbewerb)

Die Preise (Auswahl): AM LIMIT (Nominierung European Film Award), AUS DER ZEIT (Prix des Jeunes, Cinéma du réel), DRAKE (FIPA d’or, Biarritz), EINST SÜSSE HEIMAT (Fipresci-Preis, Cluj-Napoca), DIE FÄLSCHER (Bester Film, Ghent/Bester Darsteller, Abu Dhabi), HEILE WELT (Nominierung First Steps Award), IMPORT EXPORT (Golden Apricot, Yerevan), IN 3 TAGEN BIST DU TOT (Silver Méliès, Brüssel), KURZ DAVOR IST ES PASSIERT (Caligary Preis, Berlin/Friedensfilmpreis Osnabrück)

Ein Blick voraus verspricht ein besonders spannendes Filmjahr 2008 mit dem Spielfilmdebüt von Arash T. Riahi EIN AUGENBLICK FREIHEIT, neuen Arbeiten von Götz Spielmann (REVANCHE), Harald Sicheritz (DARUM), Thomas Roth (FALCO), Nikolaus Geyrhalter (VON PARIS NACH DAKAR) und Michael Glawogger (VATERSPIEL, CONTACT HIGH), Wolfgang Murnberger (DER KNOCHENMANN), Andreas Prochaska (IN 3 TAGEN BIST DU TOT  TEIL2)

Martin Schweighofer, Geschäftsführer der Austrian Film Commission:
„Die schönen internationalen Erfolge 2007 sind eine willkommene Bestätigung unserer Arbeit, die v.a. dank der hohen Qualität und Vielfalt des heimischen Filmschaffens zu diesen Ergebnissen führt. Jedes Filmjahr stellt auch für uns wieder eine neue Herausforderung dar und ein Blick in den Produktionsspiegel zeigt: 2008 wird ein spannendes Jahr für den österreichischen Film.“