Ein erfolgreiches Filmjahr erhielt seinen gebührenden Abschluss: am 11. Dezember wurden in Barcelona die European Film Awards
vergeben. In der Kategorie Bester europäischer Dokumentarfilm ging die Auszeichnung, die als "europäischer Oscar" von der
European Film Academy vergeben wird, an den österreichischen Filmemacher Hubert Sauper für seinen Dokumentarfilm Darwin's Nightmare. Damit verzeichnet der politisch brisante Dokumentarfilm seit seiner internationalen Premiere Anfang September in Venedig neben
dieser höchsten Auszeichnung für einen europäischen Dokumentarfilm sechs weitere Preise nach nur zwölf Festivals.
Blickt die Austrian Film Commission auf ihre Aktivitäten im ablaufenden Filmjahr zurück, so ist es gelungen, einen Bogen von
Sundance bis Amsterdam zu spannen und auf praktisch allen führenden internationalen Festivals präsent zu sein. Höhepunkt war
auch dieses Jahr wieder das Festival von Cannes, wo mit drei österreichischen Produktionen bzw. Koproduktionen - Hotel von
Jessica Hausner (Un Certain Regard), Die fetten Jahre sind vorbei (Wettbewerb) und Girls and Cars in a Colored New World (Semaine
de la Critique) - nach dem erfolgreichen Cannes 2003 eine kontinuierliche und vielbeachtete Präsenz beim wichtigsten aller
Festivals gegeben war.
Buenos Aires mit einem Österreich-Schwerpunkt im Rahmen seines Festivals, der sich neben dem Kinofilm auch ausführlich dem
Avantgardefilm widmete, Karlovy Vary mit insgesamt acht österreichischen Filmen und Koproduktionen im Programm, Locarno mit
der internationalen Premiere von Antares (Götz Spielmann) und Venedig mit jener von Darwin's Nightmare (Hubert Sauper), eine
Woche des österreichischen Films in Paris sowie die vom Londoner British Film Institute veranstaltete Reihe Now, About These
(Austrian) Women setzten die weiteren Höhepunkte. Insgesamt ergingen im abgelaufenen Jahr 313 internationale Festivaleinladungen
an 29 heimische Filmproduktionen.
Bei den Filmen, die im zweiten Halbjahr 2003 ihren internationalen Festivalstart hatten, führen Jesus, Du Weisst, Donau, Struggle
und Böse Zellen die Liste an, unter den neuen Produktionen, die 2004 ihre Premiere hatten, zählen Hotel, Darwin's Nightmare
und Antares zu den erfolgreichsten Filmen nach Festivaleinladungen. Besonders erfreulich ist der Umstand, dass es deutlich
stärker als bisher mit österreichischen Produktionen zu Abschlüssen im internationalen Verleih kam: Die fetten Jahre sind
vorbei ist weltweit verkauft, Hotel in dreizehn Länder in Europa und Asien, Antares ist in den USA und Frankreich im Kinoverleih.
Götz Spielmanns Antares wurde dieses Jahr zum österreichischen Kandidaten für den Auslandsoscar 2005 erkoren, die endgültigen
Nominierungen werden im kommenden Jänner bekannt gegeben. Der von der Dor-Film koproduzierte Zelary von Ondrej Trojan schaffte
es im Jänner dieses Jahres in die Liste der fünf Nominierungen für den Oscar 2004 in der Kategorie Best Foreign Language Film.
Ein Blick auf 2005 verspricht exzellente Aussichten: Michael Hanekes neuer Film Caché befindet sich in Postproduktion, mit
Henker ist im Frühling eine sechs Länder umfassende, englischsprachige Großproduktion der Allegro-Film zu erwarten ebenso
wie gute Nachrichten aus Berlin. Näheres dazu werden wir Ihnen im Jänner 2005 liefern.
Im Katalog zur Filmreihe im British Film Institute Now, About These (Austrian) Women schreibt der Londoner Time-Out-Journalist
Geoff Andrew zum österreichischen Filmprogramm: "directors, producers, writers and others from bigger filmmaking nations would
do well to look and learn: the rest of us need only watch, wonder and enjoy." Unter diesem Motto dankt Ihnen die Austrian
Film Commission für die gute Zusammenarbeit und wünscht Ihnen ein spannendes, neues Filmjahr 2005, das Neues etwa von Michael
Haneke, Jörg Kalt, Michael Glawogger, Tristan Sindelgruber, Angelika Schuster, Antonin Svoboda und Eva Urthaler erwarten lässt.